Eine Zeitreise ins Mittelalter

Die Sächsische Zeitung (SZ) titelt in ihrer Ausgabe vom 15.05.2006: „Eine Zeitreise ins Mittelalter“ Rund um die Wehrkirche in Horka konnte man am Sonnabend Interessantes aus dieser Epoche mitbekommen.

Fotos: SZ/Rolf Ullmann

Bis ins Mittelalter zurück ging die Zeitreise, damals als die Geschichte Horkas begann. Das Ziel war es, den Leuten am Wochenende einfach mal zu zeigen, wie man früher im Mittelalter so lebte. Besonders zahlreich tummelten sich die Leute bei der Schafschur. Und die Wolle wurde dann nebenan gleich auf dem Spinnrad gesponnen und zu Socken oder Pulswärmern weiterverarbeitet. Bei Gutenbergs Eck gab es noch die letzten Überbleibsel von der 700-Jahr-Feier, darunter auch alte, historische Pfeifen aus dem Jahr 1835. „Wir machen das für einen guten. Zweck, nämlich zur Erhaltung unserer Wehrmauer“, erklärt der Gemeindekirchenrat Heinz Besser. Auch für körperliche Betätigung war gesorgt: Beim Buttern muss man nämlich von 20 Minuten bis hin zu einer Stunde kräftig kurbeln, und da müssen mitunter drei Frauen das Fass festhalten.

Wie wäre es denn, sich einmal im Beichtstuhl fotografieren zu lassen? Und das war kein Aprilscherz, das konnte man wirklich. Jörg Franke, Inhaber der Mohren Drogerie in Niesky, bot es den Besuchern dieses Jahr zum ersten Mal an. In der Seilerei waren Geduld und Geschicklichkeit gefragt. „Ich bin immer bestrebt, Neues zu lernen. Der Anfang ist am schwersten, aber wenn man das Prinzip begriffen hat, ist der Rest eigentlich ganz einfach“, erzählt Claudia Wenke aus Reichwalde. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Musikanten von Saracanixus aus Görlitz. Sie lockten die Leute unter anderem mit Minnegesang von Walther von der Vogelweide in die Kirche.

Zu erleben gab es jedenfalls viel, und von gelangweilten Gesichtern sah man keine Spur. Abgesehen von den vereinzelten Regenschauern war das Wetter wie bestellt, so dass recht viele Leute ihren Nachmittag, auf dem mittelalterlichen Markt verbrachten. Schon zur 700-Jahr-Feier im vergangen Jahr war der Markt rund um die Horkaer Wehrkirche sehr gefragt. Die Besucher waren so begeistert, dass sie sich eine Wiederholung wünschten. Jens Mett, Vorsitzender des Vereins Historische Wehranlage in Horka e. V., ist zuversichtlich: „Wenn die Nachfrage gut ist, wollen wir es unbedingt als Tradition fortführen.“ Denn bei der Organisation hält der Verein die Fäden in der Hand.

„Das mittelalterliche Flair begeisterte mich einfach und wird mich immer wieder ergreifen, nach Horka zu kommen“, meinte die Besucherin Hildegard Bähler nach einem Rundgang über den Markt.

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